Haben Sie’s gewusst? Heute – am 20. September – ist Weltkindertag. Da liegt es nahe, über ein Thema zu schreiben, das mir sehr am Herzen liegt: meine Arbeit als Kinderzahnärztin.
Können Sie sich an Ihre ersten Erlebnisse beim Zahnarzt erinnern? Viele meiner Patienten haben keine guten Erinnerungen daran. Auch meine Tochter zählt leider mit dazu, die nicht ich, sondern ein Kollege behandelt hat. So habe ich hautnah mitbekommen, wie es NICHT laufen sollte. Als ich noch Studentin der Zahnmedizin in Wien war, hörte ich einmal in der Straßenbahn, wie eine Mutter ihrem Kinde drohte: „Bist du nicht brav, gehst du zum Zahnarzt!“ Der Horror! Da kommen kleine Kinder schon schlotternd in die Zahnarztpraxis, bevor sie überhaupt verstehen, worum es geht. Genau das möchten wir vermeiden.
Ich dagegen hatte als Kind großes Glück. Mein Kinderzahnarzt war einfühlsam und führte die Behandlungen immer spielerisch durch. Angst hatte ich nie (zumindest erinnere ich mich nicht daran). Ob dieser wunderbare Kinderzahnarzt der Grund war, warum ich selbst Zahnärztin geworden bin? Wer weiß. Eines weiß ich ganz sicher: Schon in ganz jungen Jahren wird der Grundstein gelegt – für ein vertrauensvolles Verhältnis, ein gutes Gefühl beim Zahnarztbesuch und vor allem für gesunde Zähne. Deshalb ist es mir so wichtig, dass Kinder von Anfang an gute Erfahrung beim Kinderzahnarzt machen.
Der erste Schritt: Vertrauen aufbauen
Mein Tipp für alle Eltern: Nehmen Sie Ihr Baby mit zu Ihren eigenen Kontrollterminen. Lassen Sie es die Atmosphäre in der Zahnarztpraxis erleben, die Gerüche und Geräusche wahrnehmen und vor allem spüren, dass es Ihnen beim Zahnarzt gut geht. Das ist die beste Vorbereitung, um später selbst entspannt auf dem Behandlungsstuhl zu sitzen. In meiner Zahnarztpraxis ist immer jemand da, der sich um die Kleinen kümmern kann. So schaffen wir von Anfang an Vertrauen – und darauf kommt es uns in der Kinderzahnheilkunde an.
Wie gehen wir vor?
Unsere oberste Priorität ist, dass sich Ihr Kind bei uns wohlfühlt. Deswegen tun wir alles, um eine freundliche, entspannte Atmosphäre in unserer Zahnarztpraxis zu schaffen. Das fängt im Wartezimmer an: Dort gibt es eine gemütliche Spielecke, in der Ihr Kind ungestört spielen, malen oder Bücher anschauen kann. Wenn Sie mir Ihrem Kind das erste Mal zu uns kommen, geselle ich mich gerne zu ihm in die Spielecke, um Vertrauen aufzubauen. Wir lassen es langsam und auf spielerische Art angehen.
Während der Untersuchung erläutere ich alles, was ich tue, und zwar so, dass Ihr Kind es auch versteht. Ich zeige die Geräte, erkläre, wie sie funktionieren und gebe Ihrem Kind immer das Gefühl, dass es die Kontrolle hat. Wenn es etwas nicht möchte, ist das vollkommen in Ordnung – nichts wird erzwungen. Nach jedem Besuch gibt es eine Tapferkeitsmedaille, die bei unseren kleinen Patienten sehr beliebt ist.
Zahngesunde Ernährung
Immer wieder fragen mich Eltern, wie sie die Zähne ihrer Kinder am besten pflegen und vor Karies schützen können. Eine der größten Gefahren für unsere Zähne ist Zucker, besonders in Getränken. Daher empfehle ich, den Kindern vor allem Wasser zu trinken zu geben und zuckerhaltige Getränke zu vermeiden. Sie benetzen die Zähne permanent mit Zucker, wodurch das Risiko wächst, an Karies zu erkranken. Auch bei Süßigkeiten gilt: in Maßen und am besten nach dem Essen, damit die Zähne nicht ständig mit Zucker in Kontakt kommen.
Für eine gesunde Kieferentwicklung ist es zudem wichtig, dass Kinder auch mal etwas Festeres zu essen bekommen, wie zum Beispiel Karotten oder Brotrinde. Viele kieferorthopädische Probleme lassen sich dadurch verhindern.
Zähneputzen – ein tägliches Ritual
Wann sollten Kindern mit dem Zähneputzen beginnen? Ganz einfach: Sobald der erste Zahn sichtbar ist, legen Sie los. Eine Fingerzahnbürste mit Noppen ist eine gute Möglichkeit, die Kleinkinder spielerisch an die Zahnhygiene zu gewöhnen.
Klar, als Mutter weiß ich, dass das manchmal eine Herausforderung sein kann. Da kann ich Sie nur ermutigen: Bleiben Sie dran! Es gibt viele kreative Ansätze, die den Kindern Spaß machen.
Gute Erfahrungen habe ich mit einem Belohnungsspiel mit Stickern gemacht. Auch eine farbige Mundspüllösung ist ein Anreiz. Sie zeigt Ihrem Kind, wo es noch putzen muss. Machen Sie mit und zeigen Sie sich gegenseitig die lilafarbenen Zähne. 🙂
Um ein positives Bild zu vermitteln, lesen Sie mit Ihrem Kind Bücher wie „Conny geht zum Zahnarzt„. So lernt Ihr Kind, dass ein Besuch beim Kinderzahnarzt nichts Schlimmes ist. Reden Sie darüber und erklären Sie, warum gesunde Zähne wichtig sind.
Unsere Leistungen in der Kinderzahnheilkunde
Neben der klassischen Vorsorge bieten wir in der Kinderzahnheilkunde viele weitere Leistungen an, darunter Ernährungsberatung, Beratung zum richtigen Zähneputzen, Behandlung von Mundatmung und Zähneknirschen, Fissurenversiegelung, Behandlung von Kreidezähnen, Sportschutz für aktive Kinder, Kunststofffüllungen und Fluoridierung. Bei ängstlichen Patienten arbeiten wir mit Hypnose und schaffen so eine stressfreie Atmosphäre. Sollte Ihr Kind große Angst haben, ist auch eine Narkose möglich.
Sprechen Sie uns einfach an. Wir freuen uns, Sie und Ihr Kind zahnmedizinisch zu betreuen.