Früherkennung ist der beste Schutz – auch gegen Mundhöhlen- und Rachenkrebs

Manchmal ist es wichtig, über Themen zu schreiben, die nicht so angenehm sind. Krebs ist so ein Thema. Es macht vielen Menschen Angst und verunsichert sie. Gerade deshalb finde ich Aufklärung so immens wichtig. Damit Sie wissen, dass die Früherkennung von Mundhöhlen- und Rachenkrebs Leben retten kann.

Prophylaxe-Untersuchungen des Mund- und Rachenraums

In unserer Zahnarztpraxis am Löwenplatz gehört es zum Standard, bei der Prophylaxe nicht nur Zähne und Zahnfleisch, sondern auch Mandeln, Rachen, Lippen, Zunge und Wangen zu untersuchen. Unser geschultes Personal ist darauf spezialisiert, potenzielle Anzeichen von Mundhöhlen- und Rachenkrebs frühzeitig zu erkennen, wodurch die Heilungschancen deutlich steigen.

Typische Anzeichen, auf die wir achten

Gesunde Mundschleimhaut ist glatt, blass-rosa und weich. Rote und weiße Flecken, raue, verdickte, verhärtete und farblich veränderte Stellen können auf eine Erkrankung hindeuten.

Entdecken Sie eine Veränderung im Mund, die länger als 2 Wochen besteht, zögern Sie nicht und machen Sie einen Termin bei uns aus. Dann klären wir das ab.

Bei der Vorsorgeuntersuchungen achten wir auf typische Anzeichen, die auf Mund- und Rachenkrebs hindeuten. Dazu zählen beispielsweise

  • Beulen außerhalb oder im Mund
  • Beschwerden beim Schlucken, Kauen oder Sprechen
  • Häufige und/oder unerklärliche Blutungen im Mund
  • Empfindliche, schmerzhafte Wunden außerhalb oder innerhalb des Mundes, die nicht heilen
  • Rote oder weiße Flecken im Mund 
  • schlechter Mundgeruch

Ein aktuelles Beispiel aus unserer Praxis

Erst kürzlich haben wir selbst erlebt, dass durch eine frühe Diagnose, die Heilungschancen deutlich steigen. Bei einer Vorsorgeuntersuchung stellten wir eine Schleimhautveränderung fest und überwiesen die Patientin sofort an die Klinik für Mund-Kiefer-Gesichts- und Oralchirurgie am Luzerner Kantonspital. Hier arbeiten wir eng mit eng mit Professor Thomas Gander zusammen. Glücklicherweise zögerte die Patientin nicht und machte gleich einen Termin aus. Weitere Untersuchungen bestätigten unsere erste Diagnose. Es macht uns überglücklich, dass die Patientin erfolgreich behandelt werden konnte und heute wieder gesund ist!

Was ist Mundhöhlen- und Rachenkrebs?

Mundhöhlen- und Rachenkrebs ist ein bösartiger Tumor im Kopf-Hals-Bereich, durch den sich das Gewebe der Mundschleimhaut verändert. Wange, Gaumen, Zunge, Lippen und Rachen können betroffen sein. Am häufigsten sind die Zunge und der Mundboden betroffen. Etwa 95 von 100 bösartigen Tumoren gehen von der Mundschleimhaut aus.

Zahlen steigen weltweit

Es ist alarmierend, dass die Zahlen von Mundhöhlen- und Rachenkrebs weltweit zunehmen. Das zeigen verschiedene Studien, wie die Global Burden of Disease Study und die Epidemiology of Oral Cancer.

In der Schweiz sind die Erkrankungen bei Männern seit den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts leicht zurückgegangen. Bei den Frauen kam es dagegen zu einer Zunahme. Die Schweiz liegt im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn im Mittelfeld. Jährlich erkranken rund 1200 Menschen an Krebs in der Mundhöhle und im Rachen. Das sind knapp 3,5 % aller Krebserkrankungen bei Männern und 1,9 % bei Frauen.

Das bestärkt mich, meine Patienten auch weiterhin über Risikofaktoren aufzuklären und Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen.

Ursachen der Erkrankung

Eine eindeutige Ursache für den Krebs gibt es nicht. Einige Faktoren erhöhen der Risiko, daran zu erkranken, zum Beispiel:

  • Regelmäßiger Alkoholkonsum (vor allem von hochprozentigen Getränken)
  • Rauchen: Raucher haben ein 66-fach erhöhtes Risiko, an Mundhöhlenkrebs zu erkranken als Nichtraucher.
  • schädliche Umwelteinflüsse
  • schlechte Mundhygiene
  • chronisch wunde Stellen im Mund, beispielsweise durch scharfe Zahn- und Prothesenkanten
  • HPV-Infektionen (HPV = Humane Papillomaviren)

HPV-Impfung empfohlen

Gegen das HPV-Virus gibt es eine wichtige präventive Maßnahme: die HPV-Impfung. Sie wird von vielen Gesundheitsorganisationen weltweit empfohlen, darunter die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Center for Disease Control and Prevention (CDC) in den USA. Besonders effektiv ist sie für Mädchen und Jungen im Alter von 11 bis 12 Jahren, bevor der erste Geschlechtsverkehr stattfindet. Doch auch Personen, die bereits sexuell aktiv sind, können von der Impfung profitieren, da sie vor nicht-infizierenden HPV-Typen schützen kann.

Wenn Sie mehr über die HPV-Impfung wissen möchten, fragen Sie mich einfach. Ich informiere Sie gern. Insgesamt möchte ich Sie ermutigen, regelmäßig zu den Prophylaxe-Untersuchungen zu uns in die Zahnarztpraxis zu kommen. Damit der Mundhöhlen- und Rachenkrebs keine Chance hat!

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